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Die Lüneburgerin Kathrin Kana lebt seit 26 Jahren in den USA[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]Lüneburg hat Kathrin Kana schon vor langer Zeit verlassen. Dennoch fühlt sie sich mit ihrer alten Heimatstadt verbunden, denn hier wurde ihr Weg geebnet für ihr späteres Leben. Die gebürtige Hamburgerin, die mit zehn Jahren nach Lüneburg zog, besuchte hier die Wilhelm-Raabe-Schule. Musik, Theater und ein Auslandsjahr legten die Weichen für die Zukunft.

Die USA lernte Kathrin Kana schon während eines Austauschjahrs in Iowa mit 16 Jahren kennen. „Da wurden mir schon die Augen geöffnet für eine andere Lebensweise“, erinnert sich die 51-Jährige. „Die Amerikaner meinen, dass man etwas, was man unbedingt möchte, wirklich ausprobieren sollte.“ Diese Einstellung machte sie sich zum Lebensmotto. Ihr Lebenslauf würde in Deutschland als „unstetig“ und „wankelmütig“ angesehen werden, dessen ist sich Kathrin Kana bewusst. Das Leben, das sie heute führt, könnte sie in Deutschland nicht führen. Nie wollte sie sich auf nur eine Richtung festlegen, in die ihr Leben führen sollte, nicht nur einen Beruf erlernen, den sie den Rest ihres Lebens ausübt. „Do what you love, and the money will follow“ – „Mach, was du liebst, und das Geld wird folgen“: Getreu diesem Ausspruch packte sie mit ihrem ureigenen Optimismus an, was ihr Freude macht. Bis heute ist sie darüber glücklich. „Ich bin so vielseitig, das hätte ich in Deutschland nicht ausleben können.“

Verliebt in New York

Nach dem Abitur an der Raabe-Schule fiel es der Lüneburgerin nicht leicht, sich für einen Ausbildungsweg zu entscheiden. Zweieinhalb Jahre arbeitete sie für die Schüleraustausch-Organisation YFU in Hamburg. Nach einem Sommer in Paris und einem weiteren Monat in Frankreich als Au-Pair begann sie schließlich eine Ausbildung zur Flugbegleiterin. Zweieinhalb Jahre flog sie für die Lufthansa, sah viel von der Welt – und verliebte sich in New York. Die Metropole beflügelte die junge Frau, und sie spann den Gedanken, hier zu leben und zu arbeiten. Um einer ihrer Leidenschaften, der Schauspielerei, nachzugehen, bewarb sie sich an der renommierten Lee Strasberg Schauspielschule in New York – und wurde genommen. Ihren Job als Flugbegleiterin gab sie deshalb aber nicht gleich auf. „Ich flog noch und lebte in Frankfurt. Wenn ich in New York oder London war, nahm ich dort Schauspielunterricht“, erzählt die 51-Jährige. Das Leben zwischen den Welten war anstrengend. Nach einem Jahr hatte sie genug Geld für ein Studentenvisum gespart, und so wagte sie im Alter von 24 Jahren den Schritt, für die Schauspielschule nach New York zu gehen. Als ihr Visum nach einem Jahr abgelaufen war, musste Kathrin Kana noch einmal nach Deutschland zurück, doch es fiel ihr schwer, hier Fuß zu fassen. „Ich habe in Deutschland versucht vorzusprechen, doch mir wurde geraten, in die USA zu gehen, weil ich eher der Typ für drüben bin“, erinnert sie sich. Das ließ sie sich nicht zweimal sagen. Die junge Schauspielerin ging zurück in die USA und baute sich ein Leben auf, das sie nicht mehr missen möchte. „Ich habe alles gemacht, was man machen kann – ob Theater, Werbung, Sprechrollen“, erzählt sie. Als vor 15 Jahren eine Flaute für Schauspieler in den USA einsetzte, steckte Kathrin Kana nicht den Kopf in den Sand: Sie beschloss, weiter zu lernen und bewarb sich an der Yale School of Drama, einer renommierten Schule für Theaterberufe, die schon Meryl Streep, Sigourney Weaver oder Paul Newman besucht hatten. Sie hatte Erfolg und ging für einen Sommer nach Yale. Zurück in New York, beschloss Kathrin Kana, auch noch einen Collegeabschluss zu erwerben: Während sie sich mit einem Bürojob das Leben finanzierte, studierte sie zwei Jahre Regie.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]Drei Jahre hatte Kathrin Kana zuvor am New Yorker Actors Studio gearbeitet, einer Schauspielwerkstatt für bereits ausgebildete Schauspieler. Während dieser Zeit kam sie mit Persönlichkeiten wie Woody Allen, Bruce Willis oder Spike Lee zusammen, übernahm Komparsenrollen und drehte fürs Fernsehen.

Neue Liebe: Yoga

Ihre Kontaktfreudigkeit und Offenheit für Neues hatten Kathrin Kana schon zeitlebens viele Türen geöffnet. Und so zeigte sich die Schauspielerin schließlich offen für etwas ganz Neues: Sie entdeckte Yoga für sich. Die geistigen und körperlichen Übungen zogen sie so in ihren Bann, dass sie auch noch eine Ausbildung als Yogalehrerin machte. Sie begann Reiki und Aromatherapie und tauchte in die Heilwelt ein. „Aber die Schauspielerei habe ich nicht aufgegeben“, betont die Auswanderin. Neben Sprechrollen hat sie auch schon Hörbücher aufgenommen – eine Arbeit, die sie vertiefen will, für den englisch-, aber auch deutschsprachigen Raum. Dafür verfügt sie zu Hause sogar über ein kleines Heimstudio.

Seit vielen Jahren arbeitet die Auswanderin, die sich schon mehr als Amerikanerin als Deutsche sieht, als Yogalehrerin in einem Studio. Als dieses von New York nach Los Angeles umziehen sollte, beschloss sie, wie die anderen Mitarbeiter auch, mitzugehen. Von Los Angeles hatte sie bis dahin jedoch eine schlechte Meinung: „Ich hatte Los Angeles 1987 einmal gesehen und fand es ganz schrecklich. Ich verband mit L.A. immer Barbie und Ken und kitschige TV-Serien“, erinnert sich Kathrin Kana.

Vorsichtshalber behielt sie ihre Wohnung in New York, wollte zunächst das Leben in L.A. beschnuppern. „Ich dachte komischerweise immer, dass ich New York niemals verlasse“, sagt sie. Zu sehr liebte sie die Metropole. Doch schon nach kurzer Zeit zeigte sich, dass der Umzug nach Kalifornien genau die richtige Entscheidung war: Seit fünf Jahren lebt die Auswanderin nun in Venice Beach, direkt am Strand gelegen. Wenn sie auf ihrer Dachterrasse sitzt, fühlt sie sich wie im Urlaub. „Ich habe erst hinterher gemerkt, dass mich die Großstadt New York gestresst hat. Für mich ist der Strand absolut heilsam“, erklärt sie. Sie kann sich keinen schöneren Ort zum Leben vorstellen, denn auch das Wetter ist traumhaft – und für norddeutsche Verhältnisse sehr warm und sonnig. Auch wenn sie mit 15 Mitarbeitern nach Los Angeles zog, brauchte es seine Zeit, in Los Angeles anzukommen. „Man sagt, dass es zwei Jahre dauert, bis man sich als Angelino fühlt“, erklärt Kathrin Kana. „Das war auch bei mir so.“

Lebensheldin Pippi Langstrumpf

Venice Beach weckt so manches Mal Erinnerungen an die alte Heimat Lüneburg. „Santa Monica hat eine Fußgängerzone wie die Bäckerstraße. Das ist ein kleines Städtchen für sich mit Cafés und Wochenmarkt“, erzählt sie. Hier sei sie lieber als in downtown L.A., wo sie nicht oft hinfährt.

Wenn Kathrin Kana festlegen müsste, wann sie in ihrem Leben am glücklichsten und zufriedensten war, würde sie sagen: heute. Sie liebt die Schauspielerei, aber auch ihre Arbeit als Yogalehrerin und das, was sie von ihren Schülern wiederbekommt. Sie liebt die Abwechslung, die ihr Gelegenheitsjobs bieten. Und sie liebt es, dass niemand sie dafür verurteilt, wie sie lebt und immer wieder Neues ausprobiert. „Meine Lebensheldin ist Pippi Langstrumpf“, meint die 51-Jährige, die sich über ihr Alter kaum Gedanken macht und als zehn Jahre jünger durchgehen könnte. Inzwischen meditiert sie jeden Tag, fühlt sich beruflich und privat ausgefüllt und zufrieden. „Mir ist sicher nicht alles in den Schoß gefallen, ich habe hart gearbeitet“, fügt sie hinzu. „Und es gab auch harte Zeiten.“ Zugute gekommen seien ihr immer wieder ihr Optimismus und ihr Dankbarkeitsbewusstsein.

Das Einzige, was der Auswanderin mit doppelter Staatsbürgerschaft an Deutschland wirklich fehlt, sind ihre Freunde und Familie. Ihre Mutter, die inzwischen in Barum lebt, hat sie vor einem Jahr zuletzt besucht. Doch dank Internet und vieler technischer Fortschritte hat sie regelmäßig Kontakt zu Freunden und Familie in Deutschland. Und auch wenn Kathrin Kana schon mehr als ihr halbes Leben in den USA lebt, kann sie einige typisch deutsche Eigenschaften nicht ablegen: „Ich bin sehr deutsch in der Art, wie ich putze – und ich mag keine Unpünktlichkeit, auch wenn ich da etwas großzügiger geworden bin.“ Ihren bürgerlichen Namen hat sie übrigens eigens für die USA in Kana ändern lassen – Kühne konnten die Amerikaner nicht aussprechen. (JVE)[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_separator style=“dotted“ border_width=“2″][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_btn title=“Zur Übersicht von „Leute„“ color=“warning“ i_icon_fontawesome=“fa fa-th“ link=“url:%2Fleute%2F||“ add_icon=“true“][/vc_column][/vc_row]

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